Euroflexx - Modebewusste Logistik
Standard-Software steuert das Lager- und Zuschnittmanagement von hochwertigen Stoffen.
P & H wickelt für Hugo Boss die gesamte Lager- und Versandlogistik für Stoffballen ab, die in Fertigungsbetrieben zu
Konfektionsware verarbeitet werden. Seit zehn Jahren setzt P & H Storagement ein. Anfang 1999 hat P & H die Lagerlogistik von Hugo Boss
übernommen. Zu der Lagerung kommen eine Reihe von qualifizierten Mehrwertleistungen wie der Zuschnitt von Stoffen,
Oualitätskontrolle ein- und ausgehender Waren sowie der Versand von Stoffmustern zur Prüfung. Das Lager verfügt auf 7.000
Quadratmetern über 25.000 Lagerplätze für Stoffballen. 35 Mitarbeiter sorgen dafür, dass täglich mehrere Tausend
Ballen bewegt werden. Im Einsatz sind dabei 15 Flurförderzeuge.
Alle bestellten Stoffe werden über eine Schnittstelle aus dem Boss-IBM-System in die Lagerverwaltung von P & H bei dem WE gebucht. Der
Datenaustausch erfolgt über MQ-Series, wozu Storagement eine Standard-Schnittstelle hat.
Dass Storagement über viele wichtige
Schnittstellen bereits verfügt, sei eine große Stärke des Systems, sagt Jürgen Schlienz, Geschäftsführer
der axsys AG, der u.a. P & H betreut.
Beim Wareneingang (WE) wird ein Inhouse-Label generiert, das u. a. Informationen über Länge, Farbe und Stofffehler des jeweiligen
Ballens enthält. Zu unterscheiden sind dabei Punktfehler, die sich auf Farb- bzw. Webunkorrektheiten an einer Stelle beziehen, von
Längenfehlern, die sich über eine bestimmte Länge erstrecken. Jeder ist Ballen ein Unikat und muss eine individuelle
Objektnummer erhalten. Beim WE werden die einzulagernden Stoffe auf Richtigkeit geprüft. Automatisch wird durch den WE die
Lagerplatznummer vergeben. Die Einlagerung erfolgt dann zeit- und wegeoptimiert. Bei der Quittierung arbeitet der Staplerfahrer mit Scanner
und Datenfunk.
Bei der Kommissionierung sind zwei Vorgehensweisen zu unterscheiden: Aufträge über ganze Ballen von Schnittaufträgen. Die
Stoffe werden an die verschiedenen Werke nach einem regelmäßigen Rhythmus verschickt. Storagement verdichtet jeweils die
entsprechenden Aufträge auf diese Daten. Bei Aufträgen ¨ber komplette Ballen wird die Ware direkt zum so genannten I-Punkt
transportiert und eingescannt. Zudem erfolgt noch einmal eine Prüfung, ob die bereitgestellten Stoffe mit der georderten Ware
übereinstimmen.
Schnittaufträge gehen zu den Schneidemaschinen. Der Mitarbeiter scannt den Barcode des Ballens ein und erfährt, wie viele Meter er
abschneiden muss. Hier bekommt er auf einer für P&H angepassten Maske nun die Objektinfos über die vorliegenden Stofffehler
angezeigt. Aus den Fehlern ergibt sich ein Fehlerzuschlag für die benötigte Stofflänge. Des Weiteren weiß der
Zuschneider natürlich nicht, wo sich jeweils der Fehler befindet. Beim Abrollen des Ballens kann er deshalb per Knopfdruck den Fehler
erfassen. Mit dieser Hilfsfunktion ergibt sich die ausreichende Bruttolänge sowie die Länge des Rest-Stoffes. Für die
Schnittaufträge und für die Restballen werden neue Labels erzeugt. Im WA werden die Labels wieder eingescannt und die herausgehende
Ware wird noch einmal geprüft. Die Restballen gehen wieder ins Lager zurück.
Ebenfalls steuert Storagement die Stoffproben, die an ein Labor gehen. Stichprobenartig werden dort auch ganze Rollen danach geprüft,
ob die Längen- bzw. Fehlerangaben richtig vermerkt sind.
Aus Materialfluss 9/2000.
Zurück zur Referenzliste